Was wir tun - Teil 2

Und dann war da noch die Nachtkamera

In einer einzigen Nacht hat „etwas“ bei uns ein komplettes Stück Wiese umgegraben, nach Bagger-Art alles durchwühlt, große Löcher gebohrt sowie die Wurzeln zahlreicher Pflanzen angeknabbert. Kein Grashalm hat überlebt.

Daraufhin hat HerrIngenieur das Kriegsbeil ausgegraben.

Foto: Tourism Tasmania

„Als erstes muss ich herausfinden, wer sich da durchwühlt“, doziert er fachmännisch, dann soll es dem Ungeheuer an den Kragen gehen.

Es wird eine Nachtkamera aufgestellt – die Nachbarn erschrecken! Doch der nächtliche Störenfried bleibt unentdeckt und buddelt weitere Sandhügel ins Beet. Ich entwickele Ideen von gezielten kleinen Stromstößen, man nennt es elektrischen Zaun - rundherum um alles, dann ist Ruhe!

Nachbarin Veronica erzählt uns von einem Echidna, der in ihrem Gelände haust. Eine Art Ameisenigel, ein sehr possierliches Tierchen, etwa 50 cm groß, das der Welt den stacheligen Rücken zeigt, sobald sie ihm zu nahe kommt.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken

Echidna und HerrIngenieur sind ein typisches Beispiel für unsere deutsche Herkunft: da besteht ein Problem, zu dem es eine Lösung geben muss! Sodann wird ein genauer Plan erstellt und los geht’s. Unsere australischen Nachbarn haben einfach einen Echidna im Garten und damit hat sich’s.

„Ja, sieht so aus, als ob der gerne Löcher bohrt“, sagen sie oder auch: „Hast du da jetzt schon etwas Aufregendes auf der Nachtkamera . . . ?“, leichtes Zucken um die Mundwinkel, „. . . ach was! Ein Känguru und einen Echidna, hmmm, that’s good, isn’t it.“

Um es kurz zu machen: HerrIngenieur erbaut Fort Knox, abgesichert mit einem soliden Zaun, die Erdlöcher werden mit Rechen und Spaten beseitigt, sodann wird Rasen gesät . . . und der wächst! HerrIngenieur ist siegesgewiss. Die Nachtkamera verschwindet.

Als das saftige, neue Gras schon drei Zentimeter hoch ist, wird es eher vorsichtig aber doch genüsslich und beständig abgefressen, immer nachts und nur soweit, dass es wieder wachsen kann. Der Zaun bleibt intakt.

Die Nachtkamera bleibt verschwunden und ach ja, wir haben einen Echidna im Garten . . . gräbt hinterm Wassertank nach Ameisen.