Von Jojo, Quolls und fremden Revieren
- 24. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Okt. 2023

Meine Geschichte aus Tasmanien beginnt mit einer Herzensangelegenheit, nämlich mit dem Gruß an ein Katerchen, von dem ich Abschied nehmen musste in Godramstein in der Südpfalz.
Weil es nun mal so ist, wenn man im reifen Alter in der Welt herumreist, wird man viel von dem loslassen müssen, was über Jahre hinweg das eigene Leben geprägt hat. In diesem Fall von Nachbars Katerchen. Es heißt Jojo und ist ein echter Herzbube seiner Gattung.
Die Besitzerin von Jojo schreibt mir, dass er gerade Homeoffice macht – er ruht neben dem Computer - das passt nun gut, weil wir so zusammen am Schreibtisch sitzen und wie im früheren Leben gedanklich verbunden sind, jetzt aber mit einem Abstand von etwa 16.000 Kilometern und einem Äquator zwischen uns – so be it!
Was mich dazu bringt, weshalb ich die Pfalz verlassen habe und nun dem Katerchen Geschichten aus Australien schicke. Es ist anzunehmen, dass Jojo davon einzig die Sache mit den Kängurus und dem Tasmanischen Teufel interessiert. Was wir aber gemeinsam haben, ist der unbändige Drang nach draußen, nach dem Streunern und Herumschnüffeln in fremden Revieren und wenn’s dann passt, lassen wir uns auch mal nieder in ganz neuen Gefilden, um so zu tun, als ob man dahin gehören würde – zumindest für ein Weilchen.

Foto Quoll: unbekannt
Mein Revier heißt nun Tasmanien, mein Katerchen ist jetzt ein Quoll.
Um genau zu sein, lebe ich tatsächlich am Ende der Welt. Wenn du es von der nördlichen Hemisphäre betrachtest, ist die Insel so klein, dass man beim Wischen auf den Google Maps leicht darüber hinwegschießt. Denn Tasmanien liegt ganz im Schatten Australiens, so weit unten im Ozean, dass du auf der Suche danach schon fast in der Antarktis landest.
Doch damit nicht genug: ganz unten im Südosten Tasmaniens liegt eine langgezogene kleinere Insel, das ist Bruny Island - nun googel das doch mal! Denn erklären lässt es sich nicht mehr, wie und wo man im Süden eines Inselkontinents auf einer Insel neben der Insel lebt . . .
Und genau hier beginnt die Geschichte vom Rentner-Projekt "Inselleben".

Nachtrag: Ein zweiter Herzbube lebt in Trippstadt, weshalb ihm hier eine extra Zeile gewidmet wird. Grüß dich, Filou, einzigartiger Begleiter unserer Freunde dort hoch im Pfälzer Wald - auf ein frohes Wiedersehen!


